“Gedanklich kann der Staat bei dieser Idealisierung als Unternehmen aufgefasst werden.”
Kann man das? Ein Unternehmen kann keine Gesetze erlassen und Enteignen. Ein Staat schon. Ein Unternehmen kann im Markt agieren. Ein Staat kann Märkte kreiieren. Ein Unternehmen kann ein Geldsystem nutzen, ein Staat kann ein Geldsystem festlegen. Die Vereinfachung ist etwas zu kurz gegriffen.
“Urzinses”
Wieder eine nette Annahme. Wie hoch ist denn dieser Urzins? Wenn er da ist, dann muss man Ihn messen oder zumindest abschätzen können.
“Die Kapitalrendite entsteht nicht aus dem Besitz an den Sachkapitalien”
Ist das so? Dann haben die Besitzer von Land im Mittelalter keine Gewinne mit Pacht und Mieten gemacht? Dort gab es, da es die Kirche verboten hatte, keinen Zins. Das Geldsystem war goldgedeckt.
“bis alle leistungslosen Kapitaleinkommen (unverdiente Knappheitsgewinne auf Kosten der Mehrarbeit anderer)”
Wer definiert was verdiente Gewinne und unverdiente sind?
Zudem
– löst es das Problem der Mieten nicht
– erklärt nicht wie man zwar Industrien und Unternehmen besitzen, aber sie nicht zur Erarbeitung von Gewinn nutzen darf (Widerspruch zum Kapitalismus)
“durch vollkommene marktwirtschaftliche Konkurrenz”
Die kann es nicht geben und das ist vollkommen zinsunabhängig. Vollkommene Konkurrenz setzt vollkommenes Wissen voraus. Das kann es nicht geben.
Ein letzter Punkt.
Zeigen sie mir Beispiele, wo diese Art der Wirtschaftslehre über einen längeren Zeitraum mit einer hinreichender Menge Menschen funktioniert hat.
Zeigen sie mir eindeutig, dass Zinsen für die Probleme verantwortlich sind.
Beides werden sie nicht können. Somit ist Gsells Wirtschaftsmodell eines unter vielen. Auch wenn sie es auf esorterisch religiöse Höhen heben wird es nicht richtiger.